Die amerikanischen Ureinwohner wanderten vor etwa 10.000 Jahren über die Behringstrasse aus Zentralasien ein und verteilten sich dann über Nord-, Mittel- und Südamerika. Alle indianischen Völker bewahrten ihr schamanisches Erbe und entwickelten es je nach Klima und Landschaft. Trotz der europäischen Invasion und der Überlagerung durch andere Kulturen und Religionen sind viele der ursprünglichen Rituale mit der dazu gespielten Musik noch heute lebendig oder werden von engagierten indianischen Musikern zu neuem Leben erweckt. Es gibt in Amerika neben der „schwarzen“eine „rote“ Musik, die mit der Natur dieses Kontinents tief verbunden ist.

Der 1949 in Arizona geborene Navajo-Musiker widmete sich nach dem klassischen Musikstudium mit Hauptfach Trompete der indianischen Flöte und erforschte die musikalisch-spirituelle Tradition nordamerikanischer Stämme, bei denen er lebte. Er beherrscht die überlieferten Stile und integriert sie spontan in seine individuelle Ausdrucksweise, sei es in einem einsamen Canyon oder in einem der großen Säle auf seinen Konzerttourneen durch die USA und Europa. Als vielseitig begabter Künstler komponierte er Filmmusiken zu TV-Sendungen über die Kunst der Native Americans und arbeitete in zahlreichen Musikproduktionen mit bekannten Musikern aus dem Jazz, Folk und Klassikbereich zusammen. Nakai begründete neben „Doc Tate“ Nevaquayah die Renaissance der Zedernholzflöte und zählt zu den bedeutendsten indianischen Musikern.

Der im Sommer aufgeführte Sonnentanz verlangt von den Tänzern stille Konzentration auf die Kräfte der Natur und die Gesetze des Lebens. In den überlieferten Melodien, die Nakai singt und auf der Flöte spielt, erwacht der Adler zum Flug und steigt in den blauen Himmel (Eagle's Wings), bricht sich das Licht in den leisen Wellen eines Gebirgssees (Light Waves), schöpft der Weise aus dem Wasser des Lebens (Water Bearer). Der Trommelschlag ist weich und erdig. Der warme Atem der Zedernholzflöte berührt die Wahrheit in uns.

the project

The Sun Dance ritual is the subject for R. Carlos Nakai's Sundance Season. The Sun Dance celebrates and honors man's relationship with Mother Earth. Nakai explains that tribal dancers in the ritual are encouraged to concentrate on their reasons for dancing and to meditate on the orderliness of life. Nakai's original melodies arise from the themes of the sacred traditions: On Eagle's Wings, (meditations on the scintillating flight of the golden eagle), Light Waves, (recurring phenomenon of light refracting through water droplets, manifesting as rainbow paths), and Water Bearer (reaffirming the essence of life upon this small dust speck orbiting a very small star). The inspired playing by Nakai of the wooden flute, together with vocal chanting, drumming, and the lonely sound of the eagle bone whistle, brings to life this celebration of creation.

the artist

R. Carlos Nakai has explored and developed the relationship between established and new musical ideas for the Native American wooden flute. Classically trained on the trumpet, Nakai has nevertheless always been involved in the music and culture of his Navajo people. He has become accomplished on the siyotanka, the Lakota name for the wooden flute. Nakai has studied and lived with many different Native American tribes, adapting their musical traditions to his own style. He represented the Native Americans at the Magic Flute Festival in St. Paul, Minnesota. He has performed at galleries, schools, museums, and festivals. A visual artist and teacher, Nakai works with the Arizona Commission on the Arts.

tracklist

1 Voices 4'36"
2 Mountain Chant 5'36"
3 On Eagle's Wings 6'55"
4 Anasazi Visions 3'17"
5 Evensong 4'54"
6 Water Bearer 3'06"
7 White Shell Dreams 5'10"
8 Light Waves 3'20"
9 Shadow Dance 2'55"
10 Ritual I 5'50"
11 Ritual II 4'10"
12 Continuum 2'47"
  Total Time: 53'34"